Mein Wald-Labyrinth
Labyrinth
Wie im Labyrinth- so im Leben
Es gibt einen Anfang und ein Ende
Es gibt immer einen (richtigen) Weg
Ich will den Weg gehen bis zum Ziel
Ich will nicht aufgeben
Ich kann jeder Zeit wieder von Vorne, neu anfangen
Nur so komme ich ans Ziel
Der Weg und das Ziel im Labyrinth und im Leben
Das Wald-Labyrinth – was ist das?
Also erst einmal ist das Wald-Labyrinth nur eine Anordnung von herabgefallenen Ästen aus diesem Wald.
Dabei war anfangs dieser besondere, recht große, baumfreie Ort in meinem Wald so etwas, wie eine Einladung, hier etwas wunderbares zu machen.
Eine Zeit lang wusste ich nicht was ich hier entstehen lassen soll. Aber dann kam mir diese wunderbare Idee, ein Labyrinth aus am Boden liegenden Ästen zu legen.
Soweit so gut.
Gar nicht so einfach. Es gibt zwar unzählige Labyrinthe und auch Bilder davon.
Nur ein Wald-Labyrinth konnte ich nirgends finden.
Irgendwann entschied ich mich für eine Form und dann für die Größe.
Leider gab es keinen angepassten Lege-Plan oder Anleitung.
Dann hieß es für mich eben: „Der Weg ist das Ziel.“
Genau, wie beim Begehen des fertigen Labyrinthes.
Auch hier ist der Weg dein Ziel.
Es war ein langer Weg. Unglaublich, wie viel trockene Äste es für so ein Wald-Labyrinth benötigt.
Anfangs dachte ich ja noch, dass ausreichend viele Äste herumliegen und ich mehr als genug in der Nähe davon auflesen kann.
Also begann ich ganz locker und leicht beschwingt, die ersten Meter zu legen.
Schnell merkte ich aber, dass meine Wege immer weiter führten, um ein paar weitere Äste am Waldboden zu finden.
Bis ich irgendwann bis an meine Waldgrenze laufen musste um weiteres, brauchbares Material zu finden um damit vollbepackt wieder zurück zum Ausgangspunkt zu laufen.
Das hatte ich total unterschätzt.
Es war dennoch eine wunderbare, beinahe meditative Arbeit und ich freute mich über jeden brauchbaren Ast, den ich fand. Und immer fehlten noch so viele Meter.
Zwischendurch überprüfte ich immer wieder, ob ich auch keine Fehler gemacht hatte.
Es ist schon ein riesen Unterschied, eine Zeichnung auf einem Blatt Papier zu studieren und diese auf einer zum Teil unebenen Waldfläche von ca. 14,00 x 16,00 Meter, auf der auch noch Bäume (im Wege) stehen zu übertragen, ohne dabei durcheinander zu kommen.
Nach einigen Mühen mit der Materialbeschaffung, Versuchen, Irrtümern und Korrekturen lag es irgendwann vor mir.
Mein erstes Wald-Labyrinth.
Das hat sich gelohnt.
Das erste Mal bin ich einfach nur mal so, den Weg zu Mitte gegangen, weil ich ausprobieren wollte, ob mir nicht doch ein Fehler unterlaufen ist.
Es war so etwas wie Funktionstest oder wie eine Abnahme meines Werkes.
Dabei wunderte ich schon bald darüber, wie sehr lang der Weg bis zur Mitte doch schien.
Wie konnte das sein? So ein weiter Weg auf einer so kleinen Grundfläche.
In der Mitte angekommen, war klar, alles ist richtig und richtig schön geworden.
Seit dem gehört dieses wald-wunderbare Wald-Labyrinth zu meinem festen Inventar des Buchenwaldes in Bad Salzuflen.
Im Zentrum habe ich einen Holzklotz gestellt und mit wunderbar bunten Herbstblättern umrandet.
Das Wald-Labyrinth kann ein energiegeladener Raum sein.
Je nach dem in welcher Lebenssituation du gerade bist oder was aktuell dein Thema ist, kann dir das achtsame Gehen im Wald-Labyrinth richtungsweisend sein auf deinem Lebensweg.
Das Labyrinth erschließt seine spirituelle Kraft im Be-gehen.
Der Weg führt hinein in die Mitte und wieder heraus zu ins Leben.
Wie kann ich das Wald-Labyrinth achtsam begehen?
Du kannst auf viele verschiedene Weise das Wald-Labyrinth begehen.
- Loslassen-Verweilen-Klarheit gewinnen:
Hineingehen:
Stelle dich am Eingang hin und atme ein paar Mal tief ein und aus. Danach lass deinen Atem einfach fließen, ohne ihn zu beeinflussen. Besinne dich darauf, dass es wunderbar sein kann, deinen Atem einfach nur fließen zu lassen und ihn nur achtsam zu beobachten.
Schau in das Zentrum des Labyrinthes und mach es dir als Ziel bewusst. Verliere es nicht aus dem Sinn. Sei dir immer bewusst, in welcher Richtung das Zentrum liegt, egal wo dich der Weg gerade hinführt.
Beginne nun langsam, achtsam und in deinem Tempo den (einen) Weg zu gehen. Einem Schritt folgt der andere.
Lass gedanklich alles los, was dich gerade bedrückt. Werfe mit jedem Schritt allen Ballast ab, der dich aktuell belastet.
Vertraue dich dem (einzigen) Weg an. Du weißt, dieser Weg ist der (einzig) richtige und du kannst die nicht (ver-) irren.
Du brauchst dir also keine Gedanken über den Weg zu machen. Der Weg führt dich und du wirst ganz sicher an dein Ziel im Zentrum ankommen.
Das kann ein wunderbar, befreiendes Gefühl sein, immer auf dem richtigen Weg zu sein.
Mit jeder neuen Wendung lass noch mehr los. Mit jeder neuen Kurve kannst du leichter werden. Und auch dann, wenn du dein Ziel, das Zentrum zeitweise aus den Augen verlierst, weißt du, dass du richtig bist. Wenn du dich dem Weg an-vertrauen kannst, kannst du noch mehr zur Ruhe kommen und leichter werden. Ein wunderbares, leichtes Gefühl. So kann es weitergehen, bis du ganz gelassen und ganz leicht im Zentrum des Labyrinthes angekommen bist.
Ankommen:
Im Zentrum angekommen, kannst du dich setzen, hinlegen oder einfach im Stehen verweilen. So, wie es gerade für dich richtig ist. Komme zur Ruhe und spüre nach, wie es jetzt gerade ist, hier am Ziel angekommen zu sein. Du hast den Weg geschafft, ohne ihn jemals vorher gegangen zu sein. Ohne den Weg zu kennen und ohne zu wissen, ob er dich auch zu diesem Ziel führen wird.
Du hast einfach darauf vertraut, dass der Weg zum Ziel führt. Du hast deinen Ballast abgeworfen und bist freier und leichter geworden.
Vielleicht wird dir gerade jetzt klar, dass der Weg DAS Ziel war.
Der Weg mit all seinen Wendungen und Biegungen.
Dein persönlicher Weg mit all seinen Gedanken, Gefühlen und Zweifeln.
Komm hier zur Ruhe und spüre nach, wie du hier neue Kraft schöpfen kannst. Spüre nach, wie dir der Weg selbst auch schon neue Energie gegeben hat. Vielleicht magst du hier noch eine Weile verweilen oder auch meditieren.
Achte auf deine Bedürfnisse. Alles ist gut und richtig so, wie es gerade jetzt ist.
Hinaus gehen:
Wenn du soweit bist, mache dich auf deinen Weg hinaus aus dem Wald-Labyrinth. Geh wieder achtsam und ruhig. Gehe in deinem Tempo.
Jetzt beim Hinausgehen kommen dir vielleicht schon ein paar Abschnitte oder Abbiegungen „bekannt“ vor. Du beginnst den Weg zu verstehen.
Es kann auch sein, dass dir die Gefühle und Gedanken, die du beim Hineingehen hattest, wieder begegnen. Vielleicht haben sie sich auf dem Rückweg verändert.
Auf dem Rückweg kannst du Klarheit gewinnen und verstehen, was dir auf dem Hinweg noch fremd vorkam.
Auch hier kannst du wieder ganz wunderbar neue Kraft schöpfen und neue Erkenntnis erlangen.
Auf diesem Weg kann dir auch wieder alles Mögliche begegnen und du kannst alles willkommen heißen. Freue dich, auf alles was dir begegnet.
Vielleicht freust du dich schon auf den Ausgang des Labyrinthes. Der Ausgang des Labyrinthes ist der Eingang zu deinem eigenen Lebens.
Mit dieser positiven Energie und Klarheit kannst du deinen Lebensabschnitt, der nun vor dir liegt, leicht begegnen und mit Freude annehmen.
Probiere es aus.
Botschaften des Waldlabyrinthes:
Deine Erlebnisse mit dem Waldlabyrinth können
- Eingangspforten zu neuen Lebensabschnitten
- Neubeginne
- Aufgaben, Fragen und Antworten
- ein Weg mit Umwegen zu deinem Ziel
- eine Schule der Langsamkeit und Geduld
- Orte der Wandlung und Wendungen oder
- ein Ort für Energie, Klarheit, Ankommen und Motivation sein.
Jedes neue Erleben des Wald-Labyrinthes kann ganz anders sein als die Male davor.
Das hat mit deinem persönlichem Empfinden und deiner aktuellen Verfassung zu tun. Es kann an deinem Thema liegen, welches gerade aktuell für dich ist oder auch mit den äußeren Einflüssen, die immer auf uns alle einwirken.
Das Erleben des Labyrinthes hat auch immer etwas mit dem „inneren“ Weg zu tun, den alle Menschen in sich suchen und finden können.
Der Weg, den wir alle in uns tragen und nur dann entdecken können, wenn wir ihn auch gehen.
Nur wenn du deinen Weg gehst, kannst du ihn auch finden und erleben.
Dein Weg im Labyrinth und dein Weg im Leben:
Nur wenn du dich auf deinen Weg machst und dabei bewusst Schritt für Schritt ins Labyrinth oder ins Leben hinein gehst, kannst du Lebenserfahrungen oder Weg-Erfahrungen sammeln und lernen.
Nur wenn du deinen Weg schon ein Stück weit gegangen bist, kannst du von deinen Lebens- und Weg-Erfahrungen profitieren.
Mit jedem Schritt kannst du mehr und mehr an Erfahrungen mitnehmen.
Mit jedem Schritt kannst du aber auch mehr und mehr loslassen. Unwichtiges von Wichtigem unterscheiden und Entscheidungen treffen.
Du kannst leichter werden indem du unnötigen Ballast loslässt und du kannst an Erfahrungen reicher werden.
Mit jedem Schritt leichter und reicher werden.
Stehen bleiben und bewegungslos verharren ist auf lange Sicht keine Option.
Ausruhen, innehalten und Kraft tanken ist damit natürlich nicht gemeint.
Du gibst dein Tempo selber vor und es darf dabei immer wieder variieren. So, wie es für dich gut und richtig ist.
Mit jedem Schritt nach Vorn kannst du Fortschritte machen, dich entwickeln.
Komm gerne zu mir in meinen Wald und probiere es aus.
Liebe Grüße Klaus